7. Wegkreuz / Jesusfigur

 


23) Pfarrer Kellen schrieb über das Kreuz: „Das Kreuz stand am Ausgang nach Kreuzau und wurde errichtet von den Gebrüdern Christian, Wilhelm und Nicolaus Hall und dessen Ehefrau Helena Keller. 1831 Oktober den 9. sonntags führte ich nach dem Mittag die Prozession nach dem Crucifixbild, benedicierte selbes Kreuz und auch die Bilder S. Maria und S. Johannes von einer starken Elle an demselben.“

Einweihungsfeier am 11.11.2016

Nachdem das Wegkreuz 2016 im Auftrag der Stockheimer Interessengemeinschaft restauriert wurde, fand am 11. 11. 2016 eine Einweihungsfeier statt, in deren Rahmen Pfarrer Scherer das Kreuz segnete.

Bei Erdarbeiten, die für die Neugestaltung des Platzes nötig waren, fand man den Jesus der links und unten auf den Fotos zu sehen ist. Er war in mehrere Teile zerschlagen und lag dort wie in einem Grab. Wie lange schon weiß niemand zu sagen.

Sein Alter wird auf 350 – 400 Jahre geschätzt. Er wurde im gotischen Stil gearbeitet. Genau wie das Wegkreuz ist auch dieser Jesus von Herrn Hommelsheim aus Boich restauriert worden. Anschließend befestigte er die Figur an einem Holzkreuz. Das Kreuz hängt jetzt in der St. Andreaskirche in Stockheim. Warum eine zerschlagene Jesusfigur ver – bzw. begraben wurde und ausgerechnet vor einem Wegekreuz, wirft doch manche Fragen auf. Z. B. war das Wegekreuz damals auch schon da, was vielleicht anzunehmen ist? Die Figur des Jesus ist ziemlich groß, hing sie auch an einem Wegekreuz oder sogar an einem Altarkreuz? Fragen die nicht mehr beantwortet werden können. Man kann nur darüber rätseln oder philosophieren.

24)Pfarrer Jansen erwähnt z. B. in seiner Broschüre ein altes Missionskreuz, zu dessen Gedenken am Platz an der Tränke ein neues Kreuz von den Gebrüdern Lambert und Matthias Weber errichtet wurde und genau wie das Kreuz an der Kreuzauer Straße 1831 von Pfarrer Kellen benediciert wurde. Die Besetzung des Rheinlandes durch Napoleon 1794 führte im kirchlichen und religiösen Bereich zu erhebliche Beeinträchtigungen. Mit Dekret vom 02. April 1798 verbot man alle Prozessionen und Wallfahrten und man verfügte die Beseitigung der Wegkreuze.

25) Einer der Befehle, welche das Volk in dem was ihm heilig war am stärksten verletzte, war die Verbannung aller äußerlichen Religionszeichen, die durch Beschlüsse der Central-Verwaltung in Aachen vom 9. Messidor (Juli) und 18. Thermidor (August) befohlen wurde. Die Kreuze erlitten den ersten Sturm, sie wurden „teils abgelegt, teils vermauert, teils in der Erde vergraben“. Unter anderem liest man im Municipalitäts-Protokoll „de dato Thermidor (August) 6. Jahr: dass nach Angabe der Gendarmerie die Agenten der Dörfer. Stockheim den Beschluss in Betreff auf Wegschaffung der Kreuze nicht befolgte, weshalb die Muncipalität zu Düren, die Kreuze durch die dazu abgesandten Gendarmen augenblicklich niederzureißen befahl.“