13. Der Decke Boom

 

Stockheim hat gleich zwei Wahrzeichen und wenn man so will, zwei ähnlichen Alters. Einmal die Alte Kirche, die nachweislich im Jahre 980 erbaut wurde und die Marieneiche am Dorfrand, in der Nähe der Panzerstraße. Mehr als 1000 Jahre soll sie alt sein. Von den Stockheimern wird sie nur liebevoll der „Decke Boom“ genannt.
35) In einem Bericht vom 14. Juli 1597 über eine Grenzbegehung der Herrschaft Burgau wird schon erwähnt, dass die Stockheimer jährlich mit einer Prozession zur dicken Eiche gehen.

Am 15. September 1906 wurde das Bildnis der Mutter Gottes vom guten Rat an der Eiche befestigt. Er ist ein Ort des Gebets und der Besinnung. Ruhe und Frieden strahlt dieser magische Ort aus. Nicht nur die Stockheimer besuchen ihren“Decke Boom“, er ist auch Ziel vieler Wanderer und Spaziergänger aus der Umgebung, laden doch einige Bänke zum Verweilen an dieser schönen Stelle ein. Der Stamm des Baumes hat einen Umfang von 5,40m. Die Höhe kann man auf ca. 18 m schätzen und den Kronenumfang auf ca. 20m.

Die Spuren der Zeit sind nicht an der Eiche vorübergegangen. Auch im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt. Es wurden baumchirurgische Maßnahmen durchgeführt und der Baum erholte sich. Der hohle Stamm wird heute von einem Drahtgeflecht zusammengehalten und einige der riesigen Äste durch Stahlseile gestützt, andere mussten abgesägt werden. Aber das tut seiner Schönheit und Mächtigkeit keinen Abbruch.

An Fronleichnam dem 2. Juni 1909 wurde unter der alten Eiche über die Gründung eines Turn-und Sportvereins beraten. In einer nachfolgenden Gründerversammlung im Gasthof „Zur Post“ wurde dann der Verein „Turn- und Sportverein Stockheim 09“ gegründet. Im Jahre 1976 wurde in Stockheim der Karnevalsverein „Decke Boom“ gegründet.
Am 1. Mai 2006 feierte die Gemeinde mit einem Festgottesdienst das 100jährige Dasein des Mutergottesbildchen. Der Stockheimer „Heimatdichter“ Wilhelm Becker hat ihr manches Lied und Gedicht gewidmet.

Aufnahmedatum: 06.01.2009