16. Konradsbaum

 

36)Der Hl. Konrad von Parzham, sein bürgerlicher Name war Johann Ev. Birndorfer. Er ist am 22. Dezember 1818 als Bauernsohn zu Parzham im Rottal geboren. Seine Jugendzeit widmete er der Arbeit in der Landwirtschaft und intensiv auch dem Gebet und dem Besuch vieler Kirchen. Mit 31 Jahren verzichtete er auf sein Erbe und trat in den Kapuzinerorden ein. 41 Jahre war er dann Pförtner im Kloster St. Anna in Altötting. Er verband unermüdlichen Gebetseifer mit steter Dienstbereitschaft und aufopfernder Liebe für die Wallfahrer, Nichtsesshaften und Armen und er hatte für jedermann ein Ohr und ein gutes Wort. 1894 starb er in Altötting. 1930 erfolgte die Seligsprechung und 1934 die Heiligsprechung in Rom. Bruder Konrad wird meist in braunem Habit mit Rosenkranz am Cingulum dargestellt. Die häufigsten Attribute sind das Kreuz, ein Brotlaib und ein Krug.In der Pfarrkirche St. Andreas zu Stockheim steht eine Holzfigur des heiligen Konrads. Die alten Stockheimer erinnern sich noch an den Konradsbaum – einer Eiche – die an der Grenze von Stepprath zu Stockheim gestanden hat. Sie war mit einem Bildnis des heiligen Konrads, welches der Holzfigur in der Kirche wohl sehr ähnlich war, geschmückt.
Wie man erzählte pilgerten die „nicht mehr so ganz jungen Frauen“, die aber doch noch gerne einen Mann gehabt hätten, zum Konradsbaum, beteten dort zum heiligen Konrad und trugen ihm ihre Bitte vor. Da Konrad unter anderem auch ein Patron der Pilger war und Pilgerscharen schon über 100 Jahre, wahrscheinlich länger, ihren Weg über Stockheim nahmen, wäre es denkbar, dass auch sie dort Station machten.

Leider wurde der Baum nach dem 2. Weltkrieg gefällt. Erst durch eine alte Postkarte, mit einem Bild der Konradsstatue und der Aufschrift „Konradskapelle in Stockheim bei Düren“, die Frau Roeb aus Stockheim der STIG – StockHEIMat – schenkte, wurde die Legende um den heiligen Konrad wieder aufgegriffen. Wo die Kapelle war, ob in der alten Kirche oder anderswo, weiß leider niemand mehr zu sagen.

Aber die Idee entwickelte sich schnell, eine andere Eiche, die ganz in der Nähe der alten Konradseiche steht, als Erinnerung an diese, „Konradsbaum“ zu nennen. Der Baum steht unweit der alten Panzerstraße Richtung Düren. Viele Jahre hat er da schon gestanden und sich zu einer prächtigen Eiche entwickelt. Ein Stückchen Wald wurde zu einem kleinen Vorplatz umgestaltet, wo eine Bank jetzt zum Verweilen einlädt.

Ein neues Konrad Bildnis schmückt jetzt die Eiche.

Postkarte der Konrad-Kapelle in Stockheim