21. Stockheims Schulen

 

Informationen über „alle“ Stockheimer Schulen

 

4) Landschulen
Landschulen waren bis ins 18. Jahrhundert sogenannte Dingschulen.
Im Winter, wenn keine landwirtschaftlichen Arbeiten anstanden, bekamen die Kinder dort Unterricht.
Ein Handwerker oder Kirchengehilfe „verdingte“ sich dort als Lehrer.
1825 wurde in Preußen die allgemeine Schulpflicht eingeführt.
Dem Gesetz nach mussten nun alle Kinder vom 6. bis zum 14. Lebensjahr die Schule besuchen.Die Stockheimer Kinder konnten schon viel früher eine Schule besuchen.

5) Der erste Unterricht fand in der Vicarie statt.
Der erste Schulunterricht in Stockheim fand in der Vicarie statt und beruhte auf einer Stiftung von Anna Maria Katharina von Elmpt geb. Gräfin von Wolff Metternich aus dem Jahre 1711. Die Vicarie stand neben der Wirtschaft Virnich. Ihr Türsturz ist in der heutigen Grundschule eingemauert. Als Schullehrer wirkten hier die Vicare des Beneficiums S. Catharinae. Sie erhielten jährlich 54 Thaler und hatten dafür die Aufgabe von Oktober bis Mai Unterricht zu erteilen. Die Kinder armer Leute, mussten sie kostenlos unterrichten. Als die Vicarie abbrannte, war es die Pflicht der Gemeinde eine neue Vicarie zu bauen, laut Entscheidung von 1748, „wonach Burgau unter Strafe von 100 Goldgulden bei Widerhandlung, der Gemeinde befahl neu zu bauen“. Die Gemeinde fügte sich, bat aber die Herrschaft zu Burgau um das benötigte Holz. Diese neue Vicarie scheint nicht lange unversehrt bestanden zu haben, denn 1777 wurde wieder daran gebaut, der Schulsaal erhielt neue große Fenster.
Seit 1788 gaben die Küster den Elementarunterricht. Die damalige Schule, neben der Wirtschaft von Virnich, war die Küsterwohnung, die 1837 für 300 Thaler von der Gemeinde an Anton Dorweiler verkauft wurde.

Das erste Schulhaus in Stockheim

Nach dem Verkauf der früheren Schule und Küsterei, im Jahre 1837, wurde die nachfolgende Schule gebaut. Sie stand neben der Kirche „An der Tränke“. In der Chronik ist vermerkt, dass am 26. August 1837 der Grundstein gelegt wurde. Zur Befestigung der Fundamente, auch auf dem Eck nach Westen, wo ein alter verschütteter Brunnen sich vorfand, vorher eine „Verrammelung mit Pfählen und Legung eines Rostes stattfinden mußte“. Bereits 1876 war die Schülerzahl so hoch, dass nur noch Wechselunterricht erteilt werden konnte. Sechzig Jahre hat die Dorfjugend im alten Schulhaus verbracht. Dann konnte der kleine Saal nicht mehr alle Kinder aufnehmen.
1898 wurde eine neue Schule gebaut. Aus der alten Schule an der Tränke wurde nun ein Wohnhaus.

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Die neue Schule an der Andreasstraße

Sie stand rechts neben dem Bauernhof Thuir und dem alten Feuerwehrhaus, dort wo nun das leere, ehemalige Sparkassengebäude steht.
6) Am 19.04.1898 begann man mit dem Bau einer neuen Schule, da wegen der starken Schülerzahl bereits seit 1876 Wechselunterricht erteilt wurde. Eingeweiht wurde die neue Schule am 15.10.1899. Die Schule wurde zweizügig in Betrieb genommen. Es konnte nun in zwei Klassen unterrichtet werden, getrennt nach Jungen und Mädchen. Sie enthielt zwei Schulsäle von 58 qm und zwei Lehrerwohnungen mit Gärten. Der Schulhof war 8a auf ihm standen 6 Lindenbäume, die beiden Gärten waren 16 a groß.
Durch den verheerenden Bombenangriff auf Stockheim am 30.11.1944 wurde auch das Schulhaus stark beschädigt, so dass kein Unterricht mehr stattfinden konnte. Der erste Unterricht in Stockheim begann erst wieder am 01.05.1946 und zwar in der Gaststätte Weidenhaupt. Ab dem 01. 08 1946 konnte der Unterricht endlich wieder in der Schule, in zwei provisorisch zurecht gemachten Schulklassen abgehalten werden. Erst am 01.11.1948 wurde der bisher für den Gottesdienst benutzte Klassenraum wieder frei.

Diese Schule in Stockheim hat viel erlebt.

  • 1918 war die letzte Kaisergeburtstags-Feier in der Schule.
  • 1923 waren französische Besatzungssoldaten in unserer Schule einquartiert.
  • 1944 in den letzten Wochen wurde ein Lazarett aus der Schule, Verwundete und sterbende Soldaten aus den Eifelkämpfen wurden hier gepflegt.
  • 1945 im März und Mai kamen die ersten Stockheimer von der Flucht zurück, unsere Kirchen waren zerstört, so wurde unter Pastor Werth ein Gotteshaus aus unserer Schule.
  • 1975 wurde die Schule abgerissen.

Bau der heutigen Schule an der Andreasstraße

Grundsteinlegung der neuen Schule

8) Schon 1953 plante man einen Schulneubau. Im August 1954 war dann die Grundsteinlegung der neuen Schule an der Ecke Andreasstraße – Im kleinen Feld. Im November prangte schon der Richtkranz auf dem Rohbau und Anfang Dezember 1955 war dann die Einweihung unserer heutigen Grundschule – damals noch Volksschule.
Bereits 1962 besuchten 158 Kinder die Schule. Bei steigender Geburtenrate und damit verbundener höherer Schüleranzahl beschloss die Gemeinde 1962 eine nochmalige Erweiterung der Schule um zwei Klassenräume und zusätzlich notwendige Nebenräume. Anfang April 1963 begann man mit dem Erweiterungsbau. Am 09. 09. 1964 konnten die neuen Räume bezogen werden.

Am 01.08.1971 wurde die Katholische Volksschule zu einer Katholischen Grundschule, das heißt die Schüler blieben vom 1. bis zum 4. Schuljahr in Stockheim und gingen dann zu einer weiterführenden Schule nach Kreuzau, Düren oder andere.